- Berg
- Berg:Das gemeingerm. Wort mhd. berc, ahd. berg (got. in baírgahei »Gebirgsgegend«), engl. barrow »‹Grab›hügel«, schwed. berg »Hügel, Berg« beruht mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen auf idg. *bherg̑os- »Berg«, vgl. z. B. armen. berj »Höhe« und russ. bereg »Küste, Ufer«. Das idg. Substantiv gehört zu der Wurzelform *bhereg̑h- »hoch, erhaben«, einer Erweiterung der unter ↑ gebären dargestellten idg. Wurzel. Zu der genannten Wurzelform gehören z. B. noch aind. br̥hánt- »hoch, groß, erhaben, hehr«, lat. fortis »kräftig, tapfer«, eigentlich »hoch gewachsen« (s. die Fremdwortgruppe um ↑ Fort), ferner air. Brigit (Name einer Heiligen und Frauenname, eigentlich »die Hohe, die Erhabene«; beachte den weiblichen Personennamen Brigitte) und Ortsnamen wie Bregenz und Burgund (»die Hochragende«, ältester Name von Bornholm, dem Stammland der ostgermanischen Burgunden).Im Ablaut zu »Berg« steht das unter ↑ Burg behandelte Wort. Wahrscheinlich gehört auch ↑ bergen in diesen Zusammenhang, falls es ursprünglich »in einer Fluchtburg verwahren« bedeutete. – »Berg« tritt in vielen Ortsnamen auf und ist dabei von den Namen mit »Burg« (s. d.) oft nicht zu trennen. Es spielt eine besondere Rolle in der Sprache des Bergbaus (s. u.), weil nach Kohle und Erzen zunächst nur in Bergen gegraben wurde. Richtungsangaben mit »Berg« sind bergab, bergan, bergauf, vgl. auch die Zusammensetzung Bergfahrt »Fahrt eines Schiffes stromaufwärts«. – Abl.: bergig »reich an Bergen« (mhd. bergeht); Gebirge (s. d.). Zus.: Bergbau »Gewinnung von Bodenschätzen« (im 17. Jh. für älteres Bergwerk, s. u.); Bergfried (s. d.); Bergmann »Arbeiter im Tage- oder Untertagebau« (im 14. Jh. bercman); Bergsteiger »jemand, der sportlich klettert, Hochgebirgstouren unternimmt« (um 1800, zu der Fügung »auf den Berg steigen«), dazu das Verb bergsteigen (19. Jh.); Bergwerk »Anlage zur Gewinnung von Bodenschätzen« (mhd. bercwerc »Tätigkeit im Berg und das dazu nötige Bauwerk unter Tage«).• Bergmit etw. hinter dem/hinterm Berg halten(ugs.) »etw. absichtlich noch nicht mitteilen, aus taktischen Gründen für sich behalten«Die Wendung nimmt darauf Bezug, dass man früher bei Gefechten oft Truppenteile hinter Anhöhen oder Hügeln verbarg, um dem Gegner nicht gleich die militärische Stärke zu zeigen und um ihn immer wieder überraschend anzugreifen oder zu beschießen.
Das Herkunftswörterbuch . 2014.